Was ist Net-Metering und ist es in Deutschland relevant?

Net-Metering, ein Begriff, den Sie sicher schon mindestens einmal gehört haben, wenn Sie sich mit Solarenergie beschäftigt haben, oder? Wenn nicht, ist das auch kein Problem. Net Metering ist eine beliebte und effektive Möglichkeit, mit Solarenergie sowohl Strom zu erzeugen als auch Ihre Energiekosten zu senken. Dieser Artikel erklärt, wie Net-Metering funktioniert, welche Vorteile es für verschiedene Nutzergruppen bietet und wie Sie mit einer Solaranlage Ihre Stromrechnung optimieren können.

 

Wie funktioniert Net-Metering? 

 

Net-Metering basiert auf einem klaren und einfach verständlichen Prinzip: Produzieren Ihre Solarpanels mehr Energie, als Sie benötigen, wird der überschüssige Strom ins öffentliche Stromnetz eingespeist. Dies geschieht über denselben Zähler, der auch Ihren Stromverbrauch misst. Erzeugt Ihre Solaranlage also tagsüber mehr Energie, als Sie verbrauchen, läuft genau dieser Zähler rückwärts und Sie erhalten eine Gutschrift für die eingespeiste Energie. Wenn Sie dann mal etwas mehr Strom benötigen, als Ihr System produziert hat, können Sie diese „Gutschrift“ später verwenden, um den Strom zu decken, den Sie aus dem Netz beziehen, etwa nachts oder an bewölkten Tagen.

Zu beachten ist, dass der Zähler im Normalfall nur die „netto“ verbrauchte Energie zählt, was bedeutet, dass Sie am Ende des Monats oder Jahres nur für den tatsächlichen Stromverbrauch bezahlen müssen – also für die Differenz zwischen dem, was Sie verbraucht haben, und dem, was Sie zurück ins Netz eingespeist haben.

 

Net-Metering: Arten von Stromzählern

 

Im Net Metering werden zwei Arten von Stromzählern verwendet:

  • Einwegzähler: Hiermit wird nur der Stromverbrauch gemessen. Wird der überschüssige Strom ins System eingespeist, läuft der Zähler rückwärts.
  • Zweiwegzähler: Diese Zähler messen sowohl den Stromverbrauch als auch den erzeugten Strom, der ins Netz eingespeist wird. Sie zeichnen genau auf, wie viel Energie Sie verwenden und wie viel Sie zurückgeben.

 

Häufig gestellte Fragen zum Net-Metering

 

Wie funktioniert Net-Metering in Deutschland?

 

  • Kein echtes Net-Metering: Tatsächlich gibt es in Deutschland kein klassisches Net-Metering. Stattdessen erfolgt eine Jahresabrechnung der Einspeisung.
  • Einspeisevergütung: Überschüssiger Solarstrom wird ins Netz eingespeist und wird über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vergütet. Diese Vergütung sinkt jährlich und ist abhängig von der Anlagengröße und dem Jahr der Inbetriebnahme.
  • Steuerliche Vorteile: Nutzer mit privaten Anlagen bis 10 kWp profitieren von steuerlichen Erleichterungen, z. B. der Befreiung von der Mehrwertsteuer auf den Eigenverbrauch.

 

Was passiert mit überschüssigem Strom, der nicht ins Netz eingespeist wird? 

 

In den meisten Fällen kann überschüssige Energie, welche weder verbraucht noch ins öffentliche Netz eingespeist wird, entweder durch einen Batteriespeicher gespeichert oder verloren geht.

 

Wie viel können Sie bei Ihrer Stromrechnung sparen?

 

Heutzutage ist es möglich, mit einem richtig dimensionierten Solarsystem den gesamten Strombedarf Ihres Haushalts zu decken. Da die Solarproduktion über das Jahr hinweg schwankt, hilft Net-Metering dabei, saisonale Unterschiede auszugleichen. Wenn die Panels im Sommer mehr produzieren, als Sie verbrauchen, können Sie Gutschriften ansammeln, die Sie dann im Winter nutzen können, wenn Ihre Solaranlage weniger Energie liefert. Somit ist es möglich, in den Sommermonaten möglicherweise so viel Energie zu erzeugen, dass Sie Ihre Stromrechnung das ganze Jahr über auf ein Minimum reduzieren können.

 

Vorteile von Net-Metering für verschiedene Zielgruppen

 

  1. Hausbesitzer: Für Hausbesitzer, die von der Vergütung von überschüssigem Strom profitieren können, wird eine Möglichkeit geboten, ihre Energiekosten zu senken und ihre Investition in eine Solaranlage langfristig rentabel zu machen. Besonders an sonnigen Tagen, wenn die Solaranlage am meisten Strom erzeugt, können Hausbesitzer von den Gutschriften profitieren und die überschüssige Energie ins Netz einspeisen.
  2. Mieter und Personen ohne eigene Solaranlage: Für Menschen, welche keine eigene Solaranlage besitzen, kann der eingespeiste Strom von anderen Nutzern dazu dienen, selbst Solarenergie zu nutzen. Der ins Netz eingespeiste Strom kann nämlich von jedem genutzt werden.
  3. Unternehmen: Wie Privatpersonen von dem Einspeisen des überschüssigen Stroms profitieren, können auch Unternehmen davon profitieren, indem sie eine Solaranlage auf ihren Dächern installieren und die selbstproduzierte Energie ins Netz einspeisen.