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In Zeiten steigender Energiekosten und wachsendem Umweltbewusstsein gewinnen Solaranlagen immer mehr an Bedeutung. Doch wenn es darum geht, Ihr Haus mit Solarenergie zu versorgen, stellt sich schnell eine entscheidende Frage: Sollten Sie auf Photovoltaik setzen, die Strom aus Sonnenlicht erzeugt, oder lieber auf Solarthermie, die die Wärme der Sonne nutzt? Beide Technologien bieten Vorteile, aber auch ihre Herausforderungen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Photovoltaik und Solarthermie funktionieren, was sie unterscheiden und welche Lösung in Ihrem Fall besonders effizient und wirtschaftlich ist. Entdecken Sie, wie Sie mit der richtigen Wahl nicht nur Ihre Energiekosten senken, sondern auch einen Beitrag zur Umwelt leisten können.
Viele Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer stellen sich die Frage:
Arbeiten Solaranlagen mit Sonnenlicht oder Sonnenwärme? Die kurze Antwort lautet: Photovoltaikanlagen nutzen das Licht der Sonne – nicht ihre Wärme. Die Technologie wandelt Sonnenstrahlen mithilfe des sogenannten photovoltaischen Effekts direkt in elektrischen Strom um. Dieser Strom kann entweder direkt im Haushalt verbraucht, in einem Stromspeicher gespeichert oder ins öffentliche Netz eingespeist werden.
Die Wärme der Sonne spielt bei klassischen Photovoltaikmodulen keine aktive Rolle – im Gegenteil: Hohe Temperaturen können die Effizienz sogar verringern.
Photovoltaikanlagen (kurz: PV-Anlagen) wandeln Sonnenlicht direkt in elektrischen Strom um. Das Herzstück jeder Anlage sind die Solarzellen, die in Modulen miteinander verbunden sind – meist bestehen sie aus dem Halbleitermaterial Silizium.
Wenn Licht auf die Solarzelle trifft, setzen sogenannte Photonen Elektronen im Material in Bewegung. Diese Bewegung erzeugt Gleichstrom (DC). Über einen Wechselrichter wird dieser in Wechselstrom (AC) umgewandelt – also in die Stromform, wie Sie sie im Haushalt nutzen.
Ein verbreiteter Irrtum ist, dass Solarmodule bei Hitze besonders gut arbeiten. Tatsächlich sinkt die Leistung bei hohen Temperaturen, da der elektrische Widerstand steigt. Die besten Bedingungen herrschen bei starkem Sonnenlicht und kühler Außentemperatur.
Photovoltaikmodule nutzen nicht nur sichtbares Licht, sondern auch UV- und Infrarotstrahlung – also auch Energie, die bei bewölktem Himmel oder im Winter zur Verfügung steht. Moderne Technologien wie Antireflex-Beschichtungen oder bifaziale Module, die Licht von beiden Seiten aufnehmen, steigern zusätzlich die Effizienz.
Im Gegensatz zur Photovoltaik nutzt die Solarthermie die Wärme der Sonne, um Energie bereitzustellen – vor allem für Warmwasser und Heizungsunterstützung.
Solarthermieanlagen bestehen aus sogenannten Kollektoren, in denen eine Trägerflüssigkeit (meist Wasser mit Frostschutzmittel) zirkuliert. Durch Sonneneinstrahlung wird diese Flüssigkeit erhitzt und über einen Wärmetauscher in einen Speicher geleitet. Von dort wird die Wärme ins Brauchwasser- oder Heizsystem eingespeist.
Es gibt verschiedene Kollektortypen – z. B. Flachkollektoren und Vakuumröhrenkollektoren –, die sich in Effizienz und Preis unterscheiden. In großen thermischen Kraftwerken kann Solarthermie auch zur Dampferzeugung genutzt werden, um über Turbinen Strom zu gewinnen. Für Privathaushalte ist dies jedoch nicht praktikabel.
Ein Nachteil: Solarthermie ist stärker wetterabhängig. An kalten, bewölkten Tagen sinkt die Leistung deutlich. Auch der Wartungsaufwand ist höher – die Systeme enthalten Frostschutzmittel und erfordern regelmäßige Kontrolle. Für eine zuverlässige Stromversorgung reicht Solarthermie allein in der Regel nicht aus.
Photovoltaikanlagen bieten in den meisten Fällen die flexiblere und wirtschaftlichere Lösung für Privathaushalte:
Für Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer mit begrenztem Platz auf dem Dach ist Photovoltaik daher meist die effizientere Wahl.
Solarthermie kann eine sinnvolle Ergänzung sein – insbesondere dann, wenn Sie einen sehr hohen Warmwasserbedarf haben, etwa:
Allerdings ist Solarthermie weniger vielseitig einsetzbar, bietet keine Stromerzeugung und benötigt mehr Platz und Wartung. Sie eignet sich deshalb nur dann, wenn diese Faktoren bewusst berücksichtigt und eingeplant werden.
Es kursieren viele Mythen rund um Photovoltaik und Solarthermie. Wir klären die häufigsten Fragen:
Ja. Photovoltaik arbeitet mit Licht – nicht mit Hitze. Auch bei bedecktem Himmel steht genug Strahlung zur Verfügung, um Strom zu erzeugen.
Nein. Hohe Temperaturen können die Leistung verringern. Ideal sind kühle, sonnige Tage – zum Beispiel im Frühjahr.
Nicht für Haushalte. Zwar ist dies in großen Industrieanlagen möglich, aber im Privathaushalt ist Solarthermie nur für Wärme geeignet.
Nicht unbedingt. Eine Kombination kann sinnvoll sein – z. B. PV für Strom, Solarthermie für Warmwasser. In der Praxis entscheiden aber meist Dachfläche, Budget und Nutzungskonzept.
Sowohl Photovoltaik als auch Solarthermie basieren auf der Kraft der Sonne – doch ihre Anwendung unterscheidet sich deutlich.
Während Solarthermie speziell für Warmwasser und Heizung konzipiert ist, bietet Photovoltaik eine flexible, wartungsarme und langfristig wirtschaftliche Lösung für die Stromversorgung im Haushalt.
Wenn Sie mit Ihrer Solaranlage möglichst viel Energie selbst erzeugen und nutzen möchten, ist die Photovoltaik in der Regel die bessere Wahl – besonders bei begrenzter Dachfläche und dem Wunsch nach Unabhängigkeit vom Stromnetz.
Sollten Sie hingegen viel Warmwasser benötigen oder eine Poolheizung planen, kann Solarthermie als Ergänzung infrage kommen – idealerweise als Teil eines integrierten Energiesystems.
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